Vollelektrisch oder Hybrid? Welches Auto bietet mehr Vorteile und zu welchem Lebensstil passt sie? Wir beschreiben heute die Unterschiede zwischen Hybrid und Elektro und erklären anhand einiger Beispielszenarien, , welche Variante sich für welche Ausgangslagen eignet.
Elektromobilität wird ein immer zentraleres Thema in Deutschland. Spätestens der Plan zum Verbot des Verbrenners als Neufahrzeug ab 2035 hat gezeigt, dass der Wandel zur E-Mobilität längst beschlossene Sache ist. Dennoch gibt es für Autofahrer nicht nur eine Möglichkeit, auch Teil der Mobilitätswende zu werden: Sie können sich beim Kauf zwischen Hybrid- und Elektroautos entscheiden. Aber welches Auto ist die sinnvollere Anschaffung? Welche Variante bietet mehr Vorteile und zu welchem Lebensstil passt sie? Wir beschreiben heute die Unterschiede zwischen Hybrid und Elektro und erklären anhand einiger Beispielszenarien, welche Variante sich für welche Ausgangslagen eignet.
Es gibt einige Faktoren, in denen sich Elektroautos und Hybride unterscheiden:
Wie schnell das eigene Auto aufgeladen werden kann, ist für viele Interessenten ein entscheidender Punkt in ihrer Kaufentscheidung. Muss es die ganze Nacht an der eigenen Ladestation hängen, um am Folgetag wieder voll zu sein oder reicht auch schon der gemütliche Restaurantbesuch am Abend aus? Sicherlich sind die konkreten Anforderungen hier abhängig von der Nutzung des Autos – deshalb kommt auch für einige Menschen eher ein vollelektrisches Auto in Frage und für andere ein Hybrid. Da der Akku beim Hybrid nur sehr klein ist, ist das Auto auch entsprechend schnell aufgeladen – hier muss man sich über die tatsächliche Geschwindigkeit keine Gedanken machen. Anders beim E-Auto – hier gilt der Grundsatz: Je größer der Akku, desto höher sollte die Ladeleistung sein, damit der Ladevorgang nicht zu lang ist. Abhängig ist die Ladedauer neben der Ladeleistung auch von der Ladesäule und der Temperatur des Akkus. Kaufen Sie beispielsweise eine eigene Wallbox, sollten Sie hier auch die Größe des Akkus einbeziehen.
Neben der Ladezeit spielt vor allem die Reichweite des Autos eine wichtige Rolle. Je nachdem, für welche Strecken es benötigt wird, sollte die Reichweite entsprechend hoch sein, um Ladevorgänge unterwegs vermeiden zu können. Hier gibt es aktuell eine große Range, in der sich die Reichweite bewegen kann: Laut einem Test des ADAC hat beispielsweise der BMW iX xDrive 50 mit 610 Kilometern aktuell die beste Reichweite, ein Rebault Twingo Electric Intens hingegen kommt nur etwa 150 Kilometer weit. Die Herstellerangaben wiederum geben meist höhere Reichweiten an, da Tests in einer geschützten Umgebung durchgeführt werden. Faktoren wie Außentemperatur und Fahrverhalten werden hier oft außen vorgelassen.
Die meisten Hybride haben wiederum eine klassische Verbrenner-Reichweite von 600 bis 800 Kilometern – dabei handelt es sich allerdings aus die Kombination aus Verbrenner und Strom. Elektrisch können Hybride meist nur zwischen 20 und 80 Kilometern zurücklegen.
Die Kosten für ein neues E-Auto unterscheiden sich nur wenig von denen eines neuen Hybridfahrzeugs. Hybride sind in der Regel geringfügig günstiger als Elektroautos. Wer ein vollelektrisches Auto kauft, profitiert allerdings von einigen Förderungen und Vergünstigungen, die es für Hybride nicht oder in geringerer Höhe gibt. Die THG-Quote erhalten beispielsweise nur Besitzer eines Elektroautos. Ebenso sieht es ab Januar 2023 beim Kauf oder Leasing eines Autos aus: Für E-Autos gibt es weiterhin eine Förderung von bis zu 4.500 Euro, für Hybride entfällt die Förderung vollständig. Ist der Preis ausschlaggebend für die Kaufentscheidung, lohnt es sich also durchaus, diese Faktoren mit einzurechnen.
Volleketrische Autos:
Hybridfahrzeuge:
Welches Auto schlussendlich besser zu Ihnen passt, ist vor allem von Ihrem Nutzungsverhalten abhängig. Dabei hilft es, in den kommenden Wochen den eigenen Alltag zu beobachten: Fahren Sie eher weite oder kurze Strecken? Benötigen Sie das Auto nach kurzer Zeit erneut, nachdem es leer ist oder steht es regelmäßig für mehrere Stunden in der Garage? Wir haben einige Beispielszenarien und ihre entsprechenden Anforderungen an ein Auto zusammengestellt:
Die höchsten Anforderungen an ein Elektroauto haben wohl Kunden, die täglich weitere Strecken zur Arbeit pendeln. Je nach Arbeitsweg muss die Reichweite des Autos entsprechend hoch oder die Ladegeschwindigkeit möglichst schnell sein – schließlich muss es den Arbeitsweg täglich problemlos zurücklegen können. Hilfreich kann in diesem Fall auch Ladeinfrastruktur beim Arbeitgeber sein: Das Auto kann dann während der Arbeitszeit aufgeladen werden.
Anforderungen im Überblick: hohe Reichweite, hohe Ladegeschwindigkeit oder Ladeinfrastruktur beim Arbeitgeber
Wer in der Stadt lebt, nutzt das Auto häufig für kürzere Strecken. Sofern keine regelmäßigen langen Pendelstrecken hinzukommen, reicht hier also eine geringe bis mittlere Reichweite des Autos aus. Die Anforderungen an die Ladegeschwindigkeit hängen von den Lademöglichkeiten ab. Nutzen sie die öffentliche Ladeinfrastruktur, wünschen sich die meisten Autofahrer eine hohe Ladegeschwindigkeit. Gibt es beispielsweise in der Tiefgarage der Mietwohnung eine Ladesäule, ist die Geschwindigkeit wiederum weniger wichtig.
Anforderungen im Überblick: geringe bis mittlere Reichweite, hohe Ladegeschwindigkeit, öffentliche Ladeinfrastruktur oder in der Mietwohnung
Wer auf dem Land lebt, benötigt für die meisten alltäglichen Dinge ein Auto: für den Einkauf, den Weg zur Arbeit und den Besuch von Freunden. Hier gibt es jedoch oft die Möglichkeit, eine eigene Wallbox zu installieren, sodass das Auto in der Regel über Nacht geladen werden kann. Die Anforderungen an die Reichweite sind vor allem abhängig von der täglichen Strecke, die zurückgelegt werden muss, sind aber in der Regel höher als in der Stadt.
Anforderungen im Überblick: mittlere Reichweite, geringe Ladegeschwindigkeit, private Wallbox
Welches Auto schlussendlich das richtige für Sie ist, hängt vor allem von Ihrem persönlichen Alltag ab. Müssen Sie regelmäßig weite Strecken zurücklegen, kann ein E-Auto durch zu geringe Reichweite und den schleppenden Ausbau der Ladeinfrastruktur zur Herausforderung werden, sodass ein Hybrid möglicherweise die bessere Lösung ist. Für hauptsächlich kürzere Strecken oder Strecken, auf denen es genügend längere Pausen gibt, eignet sich ein E-Auto optimal. Durch die entfallene Förderung für Hybride ist der leichte Preisunterschied zwischen Elektro und Hybrid in der Regel kein kaufentscheidendes Argument mehr: Mit einem E-Auto profitieren Sie sowohl von der THG-Quote als auch von einer einmaligen Förderung.
