Wer die Anschaffung eines Elektroautos plant, muss sich nicht nur über das Fahrzeug selbst, sondern auch über die Lademöglichkeiten Gedanken machen. Wir geben heute einen Überblick über die Lademöglichkeiten für Eigentümer und Mieter inklusive Fördermöglichkeiten.
Wer die Anschaffung eines Elektroautos plant, muss sich nicht nur über das Fahrzeug selbst, sondern auch über die Lademöglichkeiten Gedanken machen. Gibt es eine öffentliche Ladestation in der näheren Umgebung? Lohnt sich eine eigene Wallbox oder reicht die einfache Haushaltssteckdose aus? Und wie sieht es in Mietwohnungen aus? Wir geben heute einen Überblick über die Lademöglichkeiten für Eigentümer und Mieter und erklären, warum es sich lohnt, das E-Auto zu Hause zu laden.
Leben Sie zum Beispiel in einer Großstadt, befindet sich vielleicht eine öffentliche Ladestation in Ihrer Nähe. Den Aufwand für eine eigene Wallbox können Sie sich damit sparen, richtig? Aus diesen Gründen lohnt es sich trotzdem, das Elektroauto zu Hause zu laden:
Ist es überhaupt für jeden E-Auto-Besitzer so einfach möglich, eine eigene Wallbox installieren zu lassen? Ein Überblick über die Möglichkeiten für Eigentümer und Mieter:
Haben Sie ein eigenes Haus, haben Sie natürlich die größte Flexibilität in Bezug auf Ihre eigene Ladeinfrastruktur. Eine eigene Wallbox können Sie an der Hauswand, in der Garage oder im Carport anbringen. In diesem Zusammenhang kommt aber auch immer wieder die Frage auf, ob das E-Auto an einer Haushaltssteckdose geladen werden kann, die zum Beispiel in der Garage installiert ist. Sowohl aus Sicherheits- als auch aus Zeitgründen sollten Sie das Laden an der herkömmlichen Haushaltssteckdose vermeiden. Einerseits benötigt es je nach Akkugröße viele Stunden, bis Ihr Auto aufgeladen ist. Andererseits sind Haushaltssteckdosen nicht auf die Belastung ausgelegt, die der Ladevorgang eines Elektroautos mitbringt. Es besteht demnach die Gefahr von Kabelbränden oder zumindest einer herausspringenden Sicherung.
Die Installation einer eigenen Wallbox ist nicht nur Eigentümern und Vermietern vorbehalten. Vielmehr gibt es seit Februar 2021 auch für Mieter das Recht, eine Ladestation am Mietobjekt anzubringen. Vermieter dürfen das nur noch ablehnen, wenn das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Die Kosten für die Wallbox und ihre Installation tragen jedoch Sie als Mieter und eine Absprache mit dem Vermieter ist verpflichtend. Sind Sie nicht der einzige Mieter, der die Ladestation in Zukunft nutzt, können Sie auch eine Regelung finden, die die Kosten entsprechend aufteilt.
Noch etwas komplizierter ist die Lage in Mehrfamilienhäusern. Auch hier dürfen Eigentümer und Vermieter den Wunsch nach einer Wallbox von Mietern oder anderen Eigentümern nicht ablehnen. Allerdings muss das Thema in der Eigentümerversammlung angebracht werden, die zumindest bei der Ausführung mitentscheiden darf.
Eine weitere Besonderheit in Mehrfamilienhäusern ist die Auslastung des Stromnetzes. Sie sollten hier unbedingt einen technischen Check vom Profi durchführen lassen, um eine Überlastung von Anfang an ausschließen zu können. Sollte das Stromnetz nicht auf die Belastung ausgelegt sein, gibt es auch im Privatbereich einige Optionen für intelligentes Lastmanagement wie für Unternehmen.
Das große KfW-Förderprogramm für Privatpersonen ist Ende 2021 ausgelaufen. Ein bundesweiter Nachfolger der neuen Bundesregierung wurde bisher nicht entwickelt. Es gibt jedoch noch einige Programme der Länder, die Privatpersonen im Aufbau der Ladeinfrastruktur unterstützen.
In NRW gibt es seit dem 01.04.2022 das Förderprogramm PROGRES.NRW. Hiermit sollen sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und Gemeinden im Ausbau der Ladeinfrastruktur unterstützt werden - besonders gilt die Unterstützung auch Mietern und Eigentümern in Mehrfamilienhäusern. Für Privatpersonen werden hier bis zu 1.500 Euro ausgezahlt, sofern die Ladeleistung mindestens 11 kW beträgt und der Ladestrom ökologischer Herkunft ist:
In Baden-Württemberg gibt es mit dem BW-e-Solar-Gutschein ein ähnliches Förderprogramm. Außerdem bieten einige Stadtwerke und Kommunen Förderungen für ihre Stromkunden an wie etwa Rabatte beim Kauf einer Wallbox, günstiger Strom oder Zuschüsse zum Einbau der Wallbox.
Weitere Informationen zum Ablauf der Förderung, sowie einen Überblick über die Voraussetzungen und Fördergegenstände der progres.nrw Förderung finden Sie auch in unserem Artikel Förderung für Ladestationen: gewerblich und privat in 2022
Planen Sie die Anschaffung eines eigenen E-Autos, bietet sich auch zeitgleich die Installation einer eigenen Wallbox an Ihrem Zuhause an. Sie bringt vor allem Komfort und Zeitersparnis gegenüber öffentlichen Ladestationen mit sich, ist aber häufig auch deutlich kostengünstiger. Ein spezieller Tarif für Autostrom oder eine eigene PV-Anlage, die neben Ihrem Haushalt auch Ihr Auto mit Strom versorgt, kann hier einen großen Einfluss haben. Um den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland zu beschleunigen, haben Sie auch als Mieter inzwischen das Recht, eine Wallbox nach Absprache mit dem Vermieter installieren zu lassen – auch hier spricht also nichts gegen den Einstieg in die Elektromobilität.