Oft eine Sorge bei dem Wandel von Firmenflotten zur E-Flotte: die benötigte Leistung des Netzanschlusses. Ein Lastmanagementsystem sorgt dafür, dass die einzelnen Ladestationen aufeinander abgestimmt. Wie das funktioniert und welche Optionen es gibt, erklären wir in diesem Beitrag.
Steigen Unternehmen auf eine elektrische Fahrzeugflotte um, besteht dabei oft eine Sorge: die benötigte Leistung des Netzanschlusses. Je nachdem, wie gut die Versorgung durch den hiesigen Netzanbieter ist und wie viele Elektroautos geladen werden müssen, kann es hier zu einer Überlastung des Stromnetzes kommen. Anstatt in einer kostspieligen Variante die Leistung durch den Netzanbieter erhöhen zu lassen, gibt es zunächst andere Alternativen, sie zum Einsatz kommen können. Ein Lastmanagementsystem sorgt dafür, dass die einzelnen Ladestationen aufeinander abgestimmt sind und eigenständig bei drohender Überlastung die Ladeleistung reduzieren oder Fahrzeuge nacheinander aufladen. Wie das funktioniert und welche Optionen es gibt, erklären wir in diesem Beitrag.
Um zu verhindern, dass die Anschlussleistung bei Umstieg auf Elektromobilität erhöht werden oder sogar ein neuer Transformator eingesetzt werden muss, sollte zunächst der bestehende Netzanschluss optimal ausgelastet werden. Das heißt in der Praxis, dass nicht alle Elektroautos der Fahrzeugflotte gleichzeitig mit voller Leistung geladen werden können. Damit Mitarbeiter sich nicht umständlich untereinander absprechen und zum Teil vollständig auf das Laden der Fahrzeuge verzichten müssen, kann dynamisches Lastmanagement eingesetzt werden.
Hierbei wird die vorhandene Ladeleistung flexibel auf alle Verbraucher aufgeteilt. Gebäude und Ladepunkte nutzen dabei den gleichen Netzanschluss. Gibt es zum Beispiel einen zeitlichen Schwerpunkt beim Laden von 5 Elektroautos eines Unternehmens, wäre die Netzbelastung ohne Lastmanagement zu hoch. Die 5 Autos, die geladen werden sollen, werden demnach nicht mit voller Ladeleistung geladen, sondern mit gedrosselter Leistung. Ist ein Auto voll aufgeladen oder wird im Gebäude weniger Strom verbraucht, beispielsweise durch den Feierabend der meisten Mitarbeiter, kann die Ladeleistung der anderen Wagen erhöht werden. Gibt es Schwankungen im Stromverbrauch und einen zeitlichen Schwerpunkt, an dem der meiste Strom benötigt wird, ist diese Methode optimal.
Dynamisches Lastmanagement im Überblick:
Lastmanagement sorgt kurz zusammengefasst dafür, dass Sie die Leistung Ihres Netzanschlusses so intelligent, kostenoptimiert und bedarfsgerecht wie möglich abrufen. Folgende Vorteile ergeben sich daraus:
Neben dem dynamischen Lastmanagement gibt es noch einige Alternativen, die die Überlastung des Stromnetzes verhindern:
Beim statischen Lastmanagement wird der vorhandene Strom gleichmäßig auf alle Fahrzeuge aufgeteilt, die geladen werden sollen. Es gibt dabei einen gesonderten Netzanschluss für die Ladepunkte, der unabhängig vom Gebäude ist. Für die Fahrzeuge wird eine maximale Ladeleistung festgelegt. Bei der Aufteilung des Stroms ist es dann unerheblich, ob einzelne Elektroautos mehr Ladeleistung benötigen würden als andere, etwa weil ein Auto bereits fast vollgeladen ist. Besteht ungenutzte Leistung aus dem Gebäude, etwa in der Nacht, kann diese nicht für die Elektroautos eingesetzt werden. Für Unternehmen, die einen stetigen Verbrauch haben und die Ladeleistung zeitversetzt auf einem Niveau bleiben soll, ist diese Lösung eine kostengünstige Alternative.
Statisches Lastmanagement im Überblick:
Das sequenzielle Lastmanagement begrenzt oder verteilt nicht die Ladeleistung selbst, sondern die Anzahl der möglichen Ladevorgänge. Autos können somit nur nacheinander geladen und dabei nicht priorisiert werden. Die Autos, die als erstes angeschlossen wurden, werden zuerst geladen. Erst, wenn ein Wagen voll aufgeladen ist, ist der nächste an der Reihe. Sind die einzelnen Firmenwagen nicht festen Mitarbeitern zugeteilt, kann diese Methode durchaus funktionieren. Hat jeder Mitarbeiter jedoch sein eigenes Elektroauto, kann es hier schnell zu Problemen kommen.
Sequenzielles Lastmanagement im Überblick:
Das fahrplanbasierte Lastmanagement lässt sich als intelligentere Version des sequenziellen und dynamischen Lastmanagements beschreiben. Müssen einzelne Fahrzeuge an der Ladestation zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder einsatzbereit sein, kann dieser Zeitplan in der Stromverteilung berücksichtigt werden. Besonders für Pflegedienste oder Lieferdienste kann diese Variante interessant sein, da die einzelnen Fahrten planbar sind. Sollen am Mittag 5 Autos geladen werden, 2 davon müssen jedoch erst am kommenden Vormittag wieder einsatzbereit sein, erhalten die 3 Autos, die schneller fahrbereit sein müssen, mehr Leistung als die übrigen Wagen.
Fahrplanbasiertes Lastmanagement im Überblick:
Dynamisches Lastmanagement ist eine innovative Lösung für Unternehmen, die ihre Firmenflotte elektrifizieren möchten. Umständliche Absprachen, welche Autos wann geladen werden können oder kostspielige Erhöhungen der Leistung durch den lokalen Netzanbieter entfallen durch den Einsatz dieser Technologie. Durch den intelligenten Einsatz der Energie können Ladevorgänge effizienter und somit schneller und kostengünstiger gestaltet werden. Teure Lastspitzen entfallen vollständig. Ein weiterer Komfort-Faktor: Alle Ladevorgänge können über das herstellerspezifische Dashboard überwacht und geprüft werden, sodass jederzeit ein umfassender Überblick über die Ladeinfrastruktur gegeben ist.