Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Reichweite von E-Autos auch im Winter zu maximieren. Von einer stromsparenden Fahrweise bis hin zur sorgfältigen Planung der Ladevorgänge haben wir 4 Tipps für Sie zusammengestellt.
Zahlreiche Autofahrer denken inzwischen über den Umstieg auf ein E-Auto nach oder haben sich bereits ein Elektroauto zugelegt. Gerade das Fahren im Winter verunsichert jedoch noch viele Menschen. Denn im Winter sinkt die Reichweite vieler Elektroautos, da Batterien bei Kälte weniger effizient arbeiten und zusätzliche Verbraucher wie die Heizung Strom benötigen. Dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Reichweite von E-Autos auch im Winter zu maximieren. Von einer stromsparenden Fahrweise bis hin zur sorgfältigen Planung der Ladevorgänge haben wir 4 Tipps für Sie zusammengestellt.
Die Reichweite von E-Autos ist von mehreren Faktoren abhängig. Einerseits natürlich vom Fahrzeug selbst und der eingebauten Batterie, andererseits aber auch von äußeren Einflüssen wie der Fahrweise, dem Luftwiderstand und eben auch der Temperatur. Die Temperatur kann gleich aus mehreren Gründen Einfluss auf die Reichweite nehmen.
Laut einem Test des ADAC beläuft sich der Mehrverbrauch im Winter auf etwa 25 bis 31 Prozent. Abhängig von der Fahrweise und weiteren Bedingungen kann dieser jedoch auch deutlich geringer oder noch höher ausfallen. Beispielsweise nehmen durchdachtes Fahr- und Ladeverhalten einen positiven Einfluss auf die Reichweite. Wer nur kurze Strecken fährt und zu Beginn der Fahrt sein Auto aufheizt, muss jedoch mit höheren Einbußen rechnen.
Wirklich relevant ist der Reichweitenverlust im Alltag vieler Menschen jedoch kaum. Denn die täglichen Fahrtwege sind in der Regel nicht so lang, dass eine geringere Reichweiter des E-Autos kritisch wäre. Flexible Lademöglichkeiten beim Arbeitgeber, am Supermarkt oder zu Hause sorgen dafür, dass das Auto jederzeit wieder aufgeladen werden kann. Außerdem: Auch Verbrenner benötigen bei kalten Temperaturen mehr Kraftstoff. Bei Benzinern sind es durchschnittlich 15 Prozent und bei Diesel 24 Prozent.
Zwar ist die Reichweite von E-Autos im Winter durch die niedrigen Temperaturen geringer – allerdings können Sie mit verschiedenen Maßnahmen gegensteuern.
Um Ihr Elektroauto nicht der vollen Härte des Winters auszusetzen, sollten Sie es nach Möglichkeit in einer Garage parken und laden. Das kann eine eigene Garage am Haus sein, aber auch eine Tiefgarage in der Nähe, in der es eine private oder öffentliche Lademöglichkeit gibt. So sorgen Sie dafür, dass der Akku geschützt vor der Kälte ist und der Ladevorgang schneller abgeschlossen ist. Aber auch beim Laden über eine Wallbox an der Hauswand müssen Sie sich keine Sorgen machen: Die Batterie von E-Autos wird durch Hersteller mit einer Isolierung versehen, um ein Unterkühlen zu verhindern. Außerdem gibt es inzwischen einige Ladesäulen, die anhand der Außentemperatur eine angepasste Strommenge beim Laden abgeben, um eine kalte Batterie nicht zu überlasten.
Statt mit dem kalten Auto loszufahren, können Sie Ihr Fahrzeug vor Fahrtbeginn aufheizen, während es noch an der Wallbox hängt. So kommt die benötige Energie zum Aufheizen aus dem Stromnetz statt aus der Batterie, wodurch Ihnen mehr Leistung beim Fahren zur Verfügung steht. Inzwischen ist es auch bei einigen E-Autos möglich, die Standheizung über zum Auto gehörende Smartphone-Apps zu steuern. Statt selbst in die Kälte gehen zu müssen, um die Heizung einzuschalten, können Sie das bequem vom Esstisch aus über die App erledigen. Dieses Vorgehen löst zudem auch das Problem vereister Scheiben, was bei Verbrennern ein alltägliches Problem im Winter darstellt.
Möchten Sie unterwegs eine Schnellladestation nutzen, um Ihr Auto zu laden, lohnt es sich, den Akku zunächst erwärmen zu lassen. Denn bei einer zu niedrigen (oder zu hohen) Akkutemperatur reduziert das Batteriemanagement automatisch die Ladeleistung, um die Batterie zu schonen. Das verlängert den Ladevorgang. Bei einigen Autos ist es möglich, den Ladepunkt in der Navigation festzulegen. Das System wärmt den Akku dann passend zum Erreichen des Ziels auf die optimale Temperatur vor, um ein möglichst effizientes Laden zu ermöglichen.
Auch der Fahrstil nimmt maßgeblich Einfluss auf die Reichweite Ihres E-Autos – sowohl im Sommer als auch im Winter. Neben einem gleichmäßigen Fahrstil und möglicherweise der Nutzung des Eco-Fahrmodus gibt es jedoch besonders für den Winter noch einige gesonderte Möglichkeiten, um beim Fahren Strom zu sparen:
Viele Autofahrer machen sich Sorgen, dass der Akku ihres Elektroautos sich bei Kälte zu schnell entlädt und sie beispielsweise in einem längeren Stau liegenbleiben. Natürlich ist es sinnvoll, in einem solchen Fall den Stromverbrauch sowie den Akkustand im Blick zu halten und im Ernstfall früher von der Autobahn abzufahren, um das Auto zu laden. Allerdings müssen Sie sich grundsätzlich keine Sorgen machen, dass Ihr Auto aufgrund des Staus so viel Strom verbraucht, dass Sie es nicht mehr nach Hause schaffen. Auch hier hat der ADAC einen Test durchgeführt: Der Akku eines Renault Zoe Z.E. 50 hatte nach 12 Stunden bei Temperaturen zwischen -9 und -14 °C mit eingeschaltetem Motor, Standlicht und Sitzheizung etwa 70 Prozent der Akkuladung verbraucht, ein VW e-up unter gleichen Bedingungen 80 Prozent.
Die Reichweite von Elektroautos kann im Winter durch die kalten Außentemperaturen und den erhöhten Energiebedarf für Heizung und Licht sinken. Sie können jedoch mit gezielten Maßnahmen entgegenwirken und Ihre Reichweite erhöhen, beispielsweise durch das Laden und Parken in einer Garage, das Vorheizen am Stromnetz und eine stromsparende Fahrweise. Besonders im üblichen Pendleralltag sind die Einbußen bei der Reichweite jedoch nur selten kritisch – lediglich bei längeren Reisen sollten Sie den erhöhten Stromverbrauch beachten und möglicherweise zusätzliche Stopps zum Laden einplanen.